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Schwerpunkt


Das Kirchenfenster des Künstlers Fritz Mannewitz (1902-1962) in der Apostelkirche in Hannover symbolisiert die beiden Feste, die den Monat Juni einrahmen. Am 4. Juni das Dreifaltigkeitsfest, dargestellt durch das sehende Auge Gottes, das Kreuz Christi und die Taube des Heiligen Geistes. Und am 29. Juni das Fest der Apostel Petrus und Paulus, symbolisiert durch den Schlüssel Petri und das Schwert als Hinweis, wie Paulus hingerichtet wurde.

Mit dem Dreifaltigkeitsfest beginnt der „Alltag im Kirchenjahr“. Denn das Kirchenjahr ist – ich möchte einmal sagen – unökonomisch gestaltet: Beginnend am ersten Advent häufen sich alle Feste – von Weihnachten über Ostern bis hin zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten in den ersten sechs Monaten des Kirchenjahrs. Dreifaltigkeit beginnt die zweite, festärmere Zeit. Natürlich ist Trinitatis ein Hochfest, doch seien wir ehrlich, viel unterscheidet diesen Sonntag nicht von den nun folgenden Sonntagen, die liturgisch sehr profan die „Sonntage nach Trinitatis“ heißen. Arbeitnehmer und Schulkinder wissen es: Bis zum ersten Weihnachtstag gibt es keinen bundesweiten arbeitsfreien kirchlichen Feiertag mehr; salopp könnte ich sagen: die Party ist aus, jetzt ist Alltag angesagt.

Und Alltag – das schmeckt irgendwie nach grauem Einerlei, nach Arbeit; im Alltag kann ich die Orientierung, den Halt, mich selbst verlieren. Doch die folgenden Monate sind eine festärmere Zeit, aber keine gott-lose Zeit. Gott können wir entdecken in der Kirche, zum Beispiel in den Gottesdiensten, und im Wort Gottes. Für Kirche und Bibel können Petrus und Paulus symbolisch stehen, deren Fest den Monat beschließt. Wir können Gottes Gegenwart und sein Handeln erkennen, auch wenn es nicht ausdrücklich im Kalender vermerkt ist. Oder wie es der vor einigen Jahren verstorbene evangelische Pfarrer Rudolf Bösinger mit viel schöneren Worte, als ich es kann, gesagt hat: „Wo andere im grauen Alltag nur Staub sehen, haben wir Schürfrechte auf die Edelsteine Gottes – und wir finden sie. Unser Leben ist ein Diamantenfeld.“